Blog-Beiträge auf der Internetseite, um Väter als Role Models zu zeigen
Blog-Beiträge auf der Internetseite, um Väter als Role Models zu zeigen
Erfolgreich führen und zugleich für die Familie da sein
Ein Artikel von MYRA SCHMITT; 12.05.2021

Vatersein und Führungskraft bei der Commerzbank – wie das auch in Zeiten von Corona funktioniert und wie sie die Rolle des Vaters heute sehen, schildern Nicolas Gerstenberg und Patrick Unkelbach im Interview. Beide Kollegen engagieren sich zudem im Commerzbank-Netzwerk „Fokus Väter“.
Nick, Du bist Führungskraft, arbeitest in Vollzeit und hast drei Kinder im schulpflichtigen Alter. Wie funktioniert das?
Natürlich klappt der Alltag nicht ohne Absprachen zwischen meiner Frau und mir. Häufig blicken wir gemeinsam auf den Tag: Was steht an und wer kümmert sich um was? Wichtig ist auch, Zuständigkeiten und Regeln festzulegen, damit kein Erziehungsvakuum entsteht. Denn wenn keiner von uns Eltern entscheidet, nutzen Kinder das sehr gerne zu ihren Gunsten aus.

ist seit 2014 bei der Commerzbank, verheiratet und Vater von drei Söhnen. Seit 2017 engagiert er sich im Netzwerk „Fokus Väter. Er arbeitet in Vollzeit und seine Frau in Teilzeit.
Wie kann der Alltag in Zeiten von Home Office und Home Schooling gelingen?
Letztlich nur mit deutlich mehr Absprachen und viel Flexibilität. Es gibt momentan wenig Verlässlichkeit, zum Beispiel was die Kinderbetreuung angeht. Die Rahmenbedingungen und Regelungen ändern sich laufend. Meine Frau und ich stehen dadurch immer wieder vor neuen Herausforderungen und müssen kurzfristig umplanen, um den Alltag zu meistern. Es sind die kleinen Baustellen, die viel Koordination erfordern. Die versuchen wir bestmöglich gemeinsam zu meistern: Hat jeder alles? Was ist gerade am Dringendsten, was muss als Nächstes erledigt werden?
Klingt vor allem nach mehr Aufwand…
Das stimmt, in gewisser Weise empfinde ich die Corona-Situation aber auch als bereichernd. Unter dem Strich verbringe ich aktuell mehr Zeit mit meiner Familie, allein schon durch den Wegfall des Arbeitswegs. Wir als Familie finden dadurch gerade mehr statt als vor Corona. Ich bin näher an meinen Kindern dran und verbringe über den Tag verteilt immer wieder kleine Zeitfenster mit ihnen.
Natürlich ist es dabei wichtig, sich auch mal Zeit für sich zu nehmen. Durch die räumliche Nähe von Arbeit und Familie sind die Grenzen oft fließend. Man muss sich stärker disziplinieren und strukturieren, damit sowohl die Arbeit als auch die Familie ihren Raum bekommen.
Wie kann das gelingen – Habt Ihr feste Rituale?
Wir nehmen uns täglich Zeit für eine gemeinsame Mittagspause. Mal bereite ich das Mittagessen vor, mal meine Frau. Auch unsere Kinder binden wir häufig ein. Wir essen gemeinsam, wenn alle Kinder mit der Schule fertig sind, in der Regel um kurz nach eins. Ich habe gemerkt, ohne Planung und einen Kalendereintrag funktioniert es allerdings nicht. Kochen und Essen dauern auch einfach länger als ein schnelles Mittagessen in der Kantine. Um solche Rituale umzusetzen, ist es wichtig, seine Zeiten aktiv zu managen. Generell habe ich die Erfahrung gemacht, dass man heute mehr Terminblocker benötigt – nicht nur im Job sondern auch privat.

Abteilungsleiter Risk Control,
ist seit 1996 in der Bank tätig. Als Wirtschaftswissenschaftler war er bereits in den Bereichen Privatkunden, Group Organisation, Mittelstandsbank und Group Kredit in Führungsfunktionen tätig. Seit Februar 2020 leitet er die Abteilung Market Risk Operations Business Management im Konzernbereich Risk Control. Er hat einen Sohn und arbeitet in Teilzeit (80%).
Wie siehst Du Deine Rolle als Vater?
Für mich geht es beim Vatersein nicht um eine Aufgabe oder ein definiertes Rollenverständis. Meine Frau und ich sind beide Eltern. Jedes Elternteil hat seinen Anteil an der Familie. Wir versuchen, unsere Aufgaben möglichst gleichberechtigt aufzuteilen. Dabei ist grundsätzlich erst einmal alles denkbar. Oft entscheidet die Frage: Wer kriegt es gerade besser hin? Morgens kümmere beispielsweise ich mich regelmäßig um die Kinder, meine Frau hingehen ist vor allem am Nachmittag und in den Abendstunden stärker im Einsatz.
Ich bin überzeugt, wenn ‚Mann‘ sich in der Familie gleichermaßen einbringt, hat auch die Partnerin bessere Möglichkeiten, ihre beruflichen Interessen zu verfolgen und umgekehrt. Meine Frau und ich haben die gleiche Qualifikation. Es ist doch selbstverständlich, dass wir uns gegenseitig die gleichen Karrieremöglichkeiten zugestehen. Familie und Beruf lassen sich am besten vereinbaren, wenn man es schafft, alte Rollenmuster aufzubrechen. Davon profitieren nicht nur Eltern, sondern auch die Kinder.
Wie unterstützt Dich die Commerzbank dabei, Beruf und Vaterschaft zu vereinbaren?
Glücklicherweise erlebe ich auch bei meinen Kolleginnen und Kollegen viel Verständnis, um sowohl meinem Beruf als auch meiner Rolle als Vater gerecht zu werden. Als ich 2014 bei der Commerzbank anfing, war unser jüngster Sohn gerade geboren. Ich hatte bereits im Bewerbungsgespräch den Wunsch geäußert, zwei Monate Elternzeit nehmen zu wollen. Da mein damaliger Chef gerade selbst Vater geworden war und Elternzeit nehmen wollte, haben wir uns gemeinsam darauf verständigt, die Monate abwechselnd zu nehmen. Das war eine unkomplizierte und sehr praktikable Lösung.
Aktuell erleichtert mir die Flexibilität der Bank bei den Arbeitszeiten, den Alltag mit Beruf und Kindern zu gestalten. Ich arbeite häufig bis 18 Uhr, widme mich dann zwei Stunden meiner Familie und arbeite anschließend weiter.
Nicht zuletzt finde ich es toll, dass die Bank Vätern Veranstaltungen wie das Vater-Kind-Frühstück oder Austauschformate für Väter und Veranstaltungen für Eltern, anbietet. Darüber bin ich im Übrigen auch auf das Netzwerk „Fokus Väter“ aufmerksam geworden und seit 2017 Mitglied.
Welche Rolle spielt das Väter-Netzwerk für Dich?
Es ist für mich eine tolle Möglichkeit, mich mit anderen Vätern auszutauschen und dabei die Dinge aus einem gemeinsamen Blickwinkel zu betrachten. Spannend finde ich vor allem, das mit Kollegen innerhalb der Commerzbank zu tun. Toll, dass die Commerzbank mit dem Netzwerk eine Plattform für den Austausch – auch unternehmensübergreifend – bietet und das Thema Vaterschaft damit aktiv mitgestaltet.
Hast Du einen Tipp für andere Väter?
Für mich sind Vatersein und Beruf kein Widerspruch, sondern völlig selbstverständlich. Insofern möchte ich andere Väter ermutigen, dieses Selbstverständnis auch für sich anzunehmen, hierbei kann übrigens auch der Austausch im Väter-Netzwerk helfen
Übrigens: Als mir neulich ein Mitarbeiter sagte, er werde Vater, war meine Reaktion ganz spontan: Glückwunsch und wann möchtest Du Elternzeit nehmen?
Führen und Vatersein – auch in Teilzeit
Auch Patrick Unkelbach ist Führungskraft bei der Commerzbank und zugleich Vater. Dass Führen neben seiner Rolle als Vater auch in Teilzeit funktioniert und wie das gelingt, erzählt er im Interview mit dem Hessischen Rundfunk.
Quelle: https://www.commerzbanker.commerzbank.de/de/business/02_2021/vatertag.html